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Verhalten bei Naturgefahren

Verhalten bei Erdbeben während einer Geschäftsreise



Text Helmholtz-Institut Potsdam

Bei Aufenthalt im Gebäude:

  • Bleiben Sie ruhig! Keine Panik! 

  • Springen Sie nicht aus dem Fenster oder vom Balkon! 

  • Suchen Sie sofort Schutz unter einem schweren stabilen Möbelstück (z. B. Tisch) und halten Sie sich fest, solange die Erschütterung dauert, auch wenn sich das Möbel bewegt.

  • Ist das nicht möglich, flüchten Sie unter einen stabilen Türrahmen oder legen Sie sich auf den Boden nahe einer tragenden Innenwand und weg von Fenstern und schützen Sie Kopf und Gesicht mit verschränkten Armen.

  • Bleiben Sie im Haus, solange die Erdbebenerschütterungen anhalten!

  • Am gefährlichsten ist der Versuch, das Gebäude während des Bebens zu verlassen. Man kann durch fallende Gegenstände oder Glassplitter verletzt werden.

  • Ausnahme: Sie befinden sich bei Beginn der Erschütterung im Erdgeschoss in Nähe einer Außentür, die direkt ins Freie führt (Garten oder offener Platz, nicht enge Strasse).

  • Kein Treppenhaus begehen! Keinen Fahrstuhl benutzen!


Bei Aufenthalt im Freien:


  • Suchen Sie schnellstmöglich einen freien Platz auf, entfernt von Gebäuden, Straßenlampen und Versorgungsleitungen – bleiben Sie dort, bis die Erschütterungen abgeklungen sind.

  • Wenn Sie Auto fahren, steuern Sie es sofort an den Straßenrand, weg von Gebäuden, Bäumen, Überführungen und Versorgungsleitungen. Bleiben Sie im Fahrzeug, solange die Erschütterungen anhalten. Schalten Sie das Autoradio ein.

  • Befahren Sie keine Brücken, Kreuzungen oder Unterführungen!

  • Nach dem Beben fahren Sie mit größter Vorsicht weiter (vermeiden Sie dabei Brücken und Rampen, die durch das Beben beschädigt sein könnten) oder lassen Sie das Auto ganz stehen

  • Befinden Sie sich bei Beginn der Erschütterungen am Fuße eines Steilhanges, dann bewegen Sie sich umgehend von diesem weg (Gefahr von Erdrutschen oder Steinschlag!).

  • Verspüren Sie Erdbebenerschütterungen an einer flachen Küste, dann rennen Sie so schnell wie möglich landeinwärts auf möglichst höheres Niveau. Das Erdbeben kann (u. U. bis zu 30 m hohe) Meereswogen auslösen (Tsunami). Diese treffen manchmal erst lange nach Abklingen der Bebenerschütterungen ein. Auch kann eine zweite Woge wesentlich später folgen. Deshalb verlassen sie Ihren erhöhten Zufluchtsort erst, wenn offizielle Tsunami-Entwarnung gegeben wird.



Verhalten bei Tsunami-Gefahr während einer Geschäftsreise


Tsunamis entstehen meist infolge von Seebeben, Unterwasser-Vulkanen oder Hangrutschungen und können in Küstenregionen binnen Minuten oder Stunden verheerende Auswirkungen haben. Als Geschäftsreisender in betroffenen Regionen ist besonnenes, regelgeleitetes Verhalten entscheidend für Ihre Sicherheit.

1. Vor der Reise – Prävention ist Pflicht

  • Informieren Sie sich vor Antritt der Reise über die geophysikalische Gefährdungslage im Zielgebiet (z. B. über das Auswärtige Amt, lokale Behörden oder Frühwarnsysteme wie das Pacific Tsunami Warning Center).

  • Klären Sie vor Ort, ob Ihre Unterkunft oder Ihr Unternehmen Evakuierungspläne und markierte Fluchtwege bereithält.

  • Speichern Sie Notrufnummern, Hotelanschrift und Konsulatskontakte im Mobiltelefon ab – möglichst offline verfügbar.

2. Im Ernstfall – Verhalten bei Tsunami-Warnung

  • Ruhe bewahren und Informationen einholen

  • Reagieren Sie nicht panisch. Folgen Sie offiziellen Informationen über Radio, lokale Sirenensysteme, Warn-Apps oder Behördenmeldungen. Vermeiden Sie Gerüchte aus sozialen Netzwerken.

  • Sofortige Evakuierung höhergelegener Gebiete

  • Entfernen Sie sich umgehend und zu Fuß von der Küstenlinie. Suchen Sie erhöhte, festgebaute Orte auf (mindestens 30 m über Meeresspiegel bzw. 3 km vom Ufer entfernt). Nutzen Sie keine Fahrzeuge – Straßen können blockiert sein.

  • Verlassen Sie sofort das Erdgeschoss

  • Wenn Sie sich in einem Hotel oder Bürogebäude befinden und keine Zeit für eine horizontale Flucht bleibt, gehen Sie in die höchsten erreichbaren Etagen.

  • Meiden Sie Flussmündungen, Brücken und Unterführungen

  • Tsunamis folgen nicht nur der Küstenlinie, sondern dringen auch über Flüsse und Kanäle weit ins Landesinnere vor.

3. Nach der ersten Welle – keinesfalls Entwarnung!

  • Tsunamis bestehen häufig aus mehreren Wellen, die zeitversetzt über Stunden eintreffen können. Bleiben Sie in Sicherheit, bis die Behörden ausdrücklich Entwarnung geben.

  • Meiden Sie überschwemmte Bereiche – Stromleitungen, kontaminierte Gewässer und instabile Gebäude stellen eine erhebliche Gefahr dar.

4. Kommunikation

  • Informieren Sie Ihre Vorgesetzten, die Familie und gegebenenfalls das Konsulat über Ihren Aufenthaltsort, sobald Sie sich in Sicherheit befinden.

  • Schonen Sie Ihre Mobilfunkbatterie – Kommunikationsnetze sind möglicherweise überlastet.

5.Fazit:

Eine Geschäftsreise in tsunami-gefährdete Regionen erfordert vorausschauende Planung und diszipliniertes Verhalten im Notfall. Informiert, vorbereitet und ruhig zu handeln kann Leben retten – Ihr eigenes und das Ihrer Mitreisenden.


Verhalten bei Starkregen und Überflutung während einer Geschäftsreise


Extreme Wetterereignisse nehmen weltweit zu – dazu gehören auch Starkregen und daraus resultierende Überflutungen. Diese stellen eine akute Gefahr für Leib und Leben dar, insbesondere in urbanen Gebieten mit schlechter Entwässerung sowie in Regionen mit unzureichender Infrastruktur. Wer geschäftlich unterwegs ist, sollte entsprechende Vorsichtsmaßnahmen kennen und umsetzen.

1. Vorbeugung vor der Reise

  • Informieren Sie sich vor Reiseantritt über klimatische Besonderheiten und aktuelle Wetterlagen im Zielgebiet (z. B. über das Auswärtige Amt, lokale Wetterdienste oder Warn-Apps).

  • Speichern Sie Notfallkontakte, Standorte von Behörden (z. B. Konsulat) und Ihre Unterkunft offline im Smartphone.

  • Klären Sie vor Ort, ob Ihre Unterkunft oder Ihr Unternehmen über einen Notfallplan für Unwetterereignisse verfügt (z. B. Rückzugsräume, alternative Ausgänge, Notstromversorgung).

2. Verhalten bei akuter Starkregenlage

  • Vermeiden Sie unnötige Wege. Bleiben Sie nach Möglichkeit in einem sicheren Gebäude. Verlassen Sie das Hotel oder Büro nur, wenn es absolut erforderlich ist.

  • Vermeiden Sie Unterführungen, Tiefgaragen und Keller. Diese können binnen Minuten volllaufen und werden schnell zu tödlichen Fallen.

  • Nutzen Sie keine Fahrzeuge zur Flucht. Bereits 30 cm Wasser können ein Auto unkontrollierbar machen oder mitreißen.

  • Bleiben Sie oberhalb des Geländes. Begeben Sie sich bei drohender Überflutung in obere Stockwerke oder auf stabile Anhöhen.

3. Während der Überflutung

  • Bleiben Sie erreichbar. Halten Sie Mobiltelefon, Powerbank und Taschenlampe griffbereit. Stromausfälle sind häufig.

  • Vermeiden Sie Kontakt mit überflutetem Wasser. Es kann mit Abwasser, Chemikalien oder Öl verunreinigt sein und stellt ein Gesundheitsrisiko dar.

  • Tragen Sie keine offenen Schuhe. Verletzungsgefahr durch verborgene Gegenstände oder Stromschläge durch lose Leitungen besteht.

4. Nach dem Ereignis – Vorsicht vor Folgegefahren

  • Betreten Sie überflutete Gebäude nur nach Freigabe durch Behörden. Die Statik kann geschwächt oder elektrische Anlagen beschädigt sein.

  • Trinken Sie nur sicheres Wasser. Leitungswasser kann in überfluteten Regionen kontaminiert sein.

  • Dokumentieren Sie Schäden, wenn dienstlich genutztes Eigentum betroffen ist, und informieren Sie Ihren Arbeitgeber zeitnah.

5. Fazit:

Starkregen und Überflutungen erfordern schnelles, ruhiges und überlegtes Handeln. Wer sich vorbereitet, die Risiken kennt und klare Vorsichtsmaßnahmen beachtet, reduziert die eigene Gefährdung erheblich. Entscheidend ist, sich nicht in gefährdete Bereiche zu begeben, auf lokale Warnhinweise zu achten und Hilfe zu leisten, ohne sich selbst zu gefährden.