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Gesundheit und Hygiene


Medizinische Vorsorge auf Reisen

Viele Länder außerhalb Zentraleuropas verfügen über ein deutlich niedrigeres Niveau der medizinischen Versorgung. Insbesondere im Notfall kann es zu erheblichen Einschränkungen kommen – sei es durch ein mangelhaft ausgebautes Gesundheitssystem oder durch fehlende medizinische Infrastruktur. Um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, sind Informationen über länderspezifische Infektionskrankheiten, empfohlene Impfungen und das richtige Verhalten im Ernstfall unerlässlich. Für eine fundierte medizinische Beratung sollte vor der Reise grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. Die folgenden Hinweise verstehen sich als allgemeine Orientierung:


Ersthelferausbildung

Eine aktuelle Ausbildung in Erster Hilfe ist nicht nur Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung, sondern kann im Ernstfall – im In- und Ausland – entscheidend sein. Schon bei kleineren Verletzungen wie Schnittwunden oder Schürfungen ist eine sachgerechte Versorgung hilfreich. Entsprechende Schulungen werden regelmäßig von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, den Johannitern oder dem Malteser Hilfsdienst angeboten.


Hygiene

Insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen begünstigen Klima und Umweltbedingungen die Vermehrung von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Parasiten. Doch auch in weniger exponierten Gebieten ist eine sorgfältige Hygiene entscheidend. Da bis zu 80 % aller Infektionen über die Hände übertragen werden, sollte auf regelmäßiges und gründliches Händewaschen – mindestens 30 Sekunden mit Seife – geachtet werden. Weitere bewährte Hygienemaßnahmen:

  • Trinken Sie nur aus original verschlossenen Flaschen.

  • Vermeiden Sie Rohkost, sofern Sie die Herkunft nicht kennen.

  • Schälen Sie Obst selbst.

  • Essen Sie ausschließlich durchgegarte Speisen.

  • In bestimmten Regionen kann auch das Entfernen der Körperbehaarung zur Verringerung des Infektionsrisikos beitragen.


Impfungen

Die von den Krankenkassen angebotenen Standardimpfungen sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Vor allem bei Reisen in entlegene oder klimatisch anspruchsvolle Regionen empfiehlt sich ein vollständiger Impfschutz gegen:

  • Tetanus

  • Diphtherie

  • Polio

  • Masern

  • Hepatitis A und B

Abhängig vom Reiseziel können zusätzlich Impfungen gegen Tollwut, Gelbfieber oder Typhus sowie eine Malariaprophylaxe erforderlich sein. Bitte besprechen Sie die individuellen Empfehlungen rechtzeitig mit Ihrem Hausarzt oder einem Tropenmediziner.


Verhalten im Notfall

Kennen Sie stets Ihren aktuellen Aufenthaltsort. Speichern Sie die lokale Notrufnummer in Ihrem Mobiltelefon, idealerweise als Kurzwahl. Bei einem Notruf sind folgende Angaben entscheidend:

  1. Wo ist der Notfallort? (genaue Ortsangabe oder GPS-Daten)

  2. Was ist passiert?

  3. Wie viele Betroffene gibt es?

  4. Welche Art von Verletzungen oder Symptomen liegen vor?

  5. Wer meldet den Notfall? (Name und Rückrufnummer)


Wichtig! Medikamente und rechtliche Aspekte

In einigen Ländern – insbesondere in muslimisch geprägten Staaten – werden bestimmte Medikamente als verbotene Substanzen eingestuft, etwa solche mit Codein oder Alkoholanteil. Die Einfuhr kann dort zu schweren strafrechtlichen Konsequenzen führen. Wenn Sie auf solche Medikamente angewiesen sind, führen Sie ein ärztliches Attest in englischer Sprache mit, bei Reisen in arabische Länder möglichst zusätzlich auf Arabisch.

Auch wenn der Konsum von Cannabis in einigen Teilen Europas geduldet wird, gilt in vielen Ländern eine Null-Toleranz-Politik. Da bei Einreisen mitunter Drogentests durchgeführt werden, sollte im Zweifelsfall vorab ärztlich geprüft werden, ob Rückstände im Körper vorhanden sind.


Fazit:
Eine gründliche Vorbereitung schützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern hilft auch, schwierige Situationen im Ausland souverän zu meistern. Wer informiert und vorsorglich handelt, reist sicherer – im Geist der alten Tugend: "Vorbereitung ist die halbe Reise."